Patin des Dialogs: Frau Prof. Dr. Woopen

„Eine Debatte um den digitalen Fortschritt in all seinen Facetten ist so wichtig, weil er alle Bereiche unseres individuellen und gesellschaftlichen Lebens tiefgreifend verändert. Wir ändern unser Wahrnehmen, Denken, Bewerten, Handeln und unsere sozialen Institutionen. Das gilt auch für den Bereich der Gesundheit. Wenn Biowissenschaften und Informationstechnologien zusammenwachsen, eröffnen sich neue Möglichkeiten der Krankheitsvermeidung und -bekämpfung. Sie gehen jedoch einher mit Fragen, welchen Stellenwert wir der Technik im organischen Leben einräumen und inwiefern wir einen Zwang zur Selbstoptimierung befördern wollen.  Wie können wir gleichzeitig verantwortungsvolle Forschung und Entwicklung in der Bio-IT und eine kritische Reflektion stärken? Ich freue mich, darüber mit Akteurinnen und Akteuren mit unterschiedlichsten Erfahrungen und Perspektiven ins Gespräch zu kommen.“


Prof. Dr. Christiane Woopen studierte Humanmedizin und Philosophie in Köln, Bonn und Hagen. An der Universität zu Köln ist sie Professorin für Ethik und Theorie der Medizin, geschäftsführende Direktorin des interfakultären Zentrums ceres und Leiterin der Forschungsstelle Ethik. Sie war von April 2012 bis April 2016 Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, von 2014 bis 2016 Präsidentin des 11th Global Summit of National Ethics/Bioethics Committees und bis 2017 Mitglied im International Bioethics Committee der UNESCO. Seit 2017 ist sie Vorsitzende des die Europäische Kommission beratenden Europäischen Ethikrates (European Group on Ethics in Science and New Technologies) und von 2018 - 2019 Co-Sprecherin der Datenethikkommission der Bundesregierung. Frau Woopen ist Mitglied der Academia Europaea und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse. Als Mitglied des Hightech-Forums, dem zentralen Beratungsgremium der Bundesregierung zur Umsetzung der Hightech-Strategie 2025, betreut Frau Prof. Woopen das Thema Bio-IT für die Gesundheit.

© Foto: Prof. Dr. med. Christiane Woopen